Wie schön wäre es, wenn man NUR noch Ferien hätte? Wenn man gleichzeitig regelmäßig Gehalt bekäme und die Kinder trotzdem die nötige Bildung und das Abitur bekämen: Prima!
So ist es leider nicht. Und deshalb führt es an den Nachbarschulen zu Verwunderung, wenn die Waldörfler immer frei haben, während andere Kinder zur Schule gehen. Zugegeben, das ist ein wenig zugespitzt. Aber drei Wochen Pfingstferien sind schon etwas besonderes. Da kann man prima in Urlaub fahren und spart obendrein noch Geld (wenn denn die Eltern auch eine Woche Extra-Urlaub haben). Fragt sich nur, warum es dann kurz darauf schon wieder sechs Wochen Sommerferien gibt. Die könnte man natürlich auf fünf Wochen kürzen. Aber dann würde es ja noch unübersichtlicher. Warum also so viele Ferien, wo man doch für Waldorf - nicht wenig - Schulgeld bezahlt? Jede Woche extra Ferien kostet die Eltern extra Betreuung. Und Omas für Gratis-Dienste gibt's nicht überall. Sagt mir, wie ihr das alles findet!

Beim Elternabend gestern Abend war doch sehr klar, dass die meisten Eltern sich übergangen fühlen. Es kann nicht sein, dass eine von Elterngeldern finanzierte Schule einfach die Ferien verlängert. Eine Mutter hat sogar angekündigt, die staatlichen Behörden zu unterrichten. Es muss ja irgendwo Vorschriften geben, wie lange Ferien in baden-württembergischen Schulen maximal gehen dürfen. Und es kann ja nicht sein, dass man einfach das Engagement von Lehrern bei Schulveranstaltungen als Unterrichtszeit anrechnet. Und wenn, dann fragt es sich, ob wir lieber auf Lehrer verzichten, die Probleme mit dem ehrenamtlichen Engagement haben!

Der Unmut über die unfreiwilligen Ferien ebbt nicht ab. Eltern haben nachgerechnet, dass sich die Lehrer durch die speziellen dreiwöchigen Pfingstferien fünf zusätzliche Ferientage genehmigen. Das Lehrerkollegium hält sich vornehm zurück. Was soll es auch anders tun? Es ist jedenfalls beruhigend, dass bei allem Sinn für Selbstverwaltung der Lehrer nicht alles so ohne weiteres durchgeht. Immerhin bezahlen die Eltern die Lehrer. Und wer rechnen kann, der weiß, was fünf Tage Unterrichtsausfall bedeuten: Für die Schüler zum einen und auch ökonomisch zum Zweiten. Sobald sich etwas tut in Richtung Feirenverkürzung hier natürlich mehr.